"Fließen"
ergibt sich aus dem Zusammenspiel zweier skulpturaler Hauptelemente.
Das statische
Element besteht aus organisch erscheinenden Formen, die den ruhigen
Grundkörper
der Skulptur bilden. Es gibt den Weg der Bewegung in der Skulptur vor,
wandelt
sich aber langsam unter dem Einfluss des dynamischen von der
geschlossenen Form
zur Öffnung in den Raum hin. Das dynamische, zu
fließen scheinende Element, das
landschaftliche Aspekte repräsentiert, muss sich neben der
eigenen Bewegung den
Vorgaben des statischen anpassen und schafft durch seine über
den Grundkörper
hinausgehende Fließbewegung eine verbindende Beziehung zum
umgebenden Raum.
Im
Spiel von organischem und landschaftlichem Teil der Skulptur werden die
realen
Verhältnisse, in denen die Umwelt das Organische, z.B. das
Menschlich-Individuelle umfasst und sich dieses in ihr bewegt,
umgekehrt; der
organische Teil birgt hier den landschaftlichen und deutet so
Parallelen
zwischen dem Individuum und seiner Umgebung an - das Menschliche
beinhaltet in
großen Formen wie kleinsten Bestandteilen auch Anteile des
Landschaftlichen,
wodurch das Landschaftliche, dessen Bestandteil das Menschliche ist,
selbst
einen Teil des Organismus darstellt. Das landschaftliche Element
bezieht eine
größere umgebende Komponente, den
äußeren, auch vom Menschlichen gestalteten
Raum, in die skulpturale Kommunikation mit ein, in welcher auch die
Betrachtenden eine Rolle zu spielen beginnen.
Das Individuum, sowohl durch die Skulptur als auch durch den Raum und
seine Teile,
wie die Betrachtenden, repräsentiert, wird gleichzeitig als
Bestandteil eines
größeren Ganzen wie auch als eigenständiges
Gesamtes kleinerer Elemente
verstanden. Die starke Bewegung in der Skulptur, die den
Körper verlässt und
sich, ihn neu ergründend, in den Außenraum
ausbreitet, will zudem die
Notwendigkeit für ein Individuum wie für das Ganze
verdeutlichen, loslassen zu
können, unnötige Grenzen zu öffnen, "eins"
mit den Bewegungen des
Lebens zu sein.
"Fließen" erfüllt einen Teil seiner Aufgabe darin,
sich aus seinen
inneren wie äußeren Beziehungen zu
erschließen, einen anderen, sich selbst
aufzulösen und in die Umgebung überzugehen.
Einer
ähnlichen Themenstellung widmet sich die Skulpturenreihe der "Landschaftskörper".
"Fließen"
Alabaster
ca. 1,70 m x 0,70 m x 0,40 m
ca. 120 kg